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Recensione di "Le città InvisibilI" su Prog-reviews di Thomas Kohlruß (tedesco)

Eine neue italienische Band, die mit Informationen über sich noch etwas geizt. Es gibt zwar eine Website, aber derzeit noch ohne Inhalt. Am bekanntesten dürfte einem der Name David Cremoni vorkommen. Der Moongarden -Gitarrist hat das Album produziert.

Zu Moongarden gibt es allerdings nur bedingt Parallelen. Obscura tragen ihren Namen nicht ganz von ungefähr. „le città invisibili“ bietet einen eigenwilligen Stilmix aus ausladenden NeoProg-Keyboards, metallisch bratzelnden Gitarren, folkigen Abschnitten und dem lakonischen Gesang von Davide Cagnata. Wähnt man sich im Opener zunächst auf einem Floyd- und Alan Parsons Project-Album – Sprachsamples, perlende Synthesizer -, überrascht einen der Einsatz von düsterem Gesang und heftig riffenden Doom-Gitarren. Dazu jodeln die Keyboards eine typisch NeoProg-Phrase und schwubbs wird das Ganze von einem ruhigen Flöten-Part abgelöst. Da gibt es aber auch an klassischen Motiven orientierte Zwischenspiele vom Solo-Piano oder im Duo Klavier / Flöte. Überhaupt die Flöte: Sie sorgt immer wieder für lyrische Momente. Schlagzeug und Bass agieren solide im Untergrund, ohne besondere Akzente zu setzen.

Gitarrist Cavalari hebt schon mal zu wunderschönen, elegischen Soli an. Wenn aber die Gitarre heftig losrifft, dann ist sie auf seltsame Weise in den Hintergrund gemischt. Dies ergibt einen sehr eigenwilligen Sound, der wie mühsam unterdrückte Aggression klingt. Konterkariert wird das nicht selten von quietschigen Keyboardläufen, die deutlich mehr im Klang-Vordergrund ablaufen.

Letztlich funktioniert diese seltsame Mischung aber über das ganze Album gesehen. Jeder Song für sich kann vielleicht nicht immer bestehen, aber in seiner Gänze strahlt das Album eine eigenwillige Faszination aus. Songs wie "guernica" oder die beiden "limbo cosmico"-Teile bauen eine sehr intensive, ja erzählende Atmosphäre auf, die fast wie (Hör)Kino ohne Bilder wirkt. Wer dann noch mit dem Gesang von Cagnata klar kommt, der immer irgendwie ein bisschen abwesend wirkt, dem steht schon ein interessantes Erlebnis bevor.

Eine direkte Empfehlung kann man für „le città invisibili“ vielleicht nicht aussprechen, aber wer mal eine höchst eigenwillige und eigenständige Mischung aus Folk, NeoProg und metallischen Einwürfen antesten will, der findet hier ein weites Feld.

http://www.babyblaue-seiten.de/album_8338.html